Tuesday, October 25, 2011

Jussi Adler Olsen: Erlösung

Nach Erbarmen und Schändung ist mit Erlösung nun endlich der dritte Band der Jussi Adler Olsen Reihe um Kommissar Carl Mørck erschienen.
Wie auch bei den Vorgängern ist der Plot ein besonders grausamer: Ein Psychopat entführt in Serie jeweils zwei Kinder und hält sie in einem Bootshaus gefangen. Da ihn die Kinder und auch ihre Eltern als Täter kennen (wenngleich auch nie seinen wahren Namen, denn er ist ein nahezu genialer Verwandlungskünstler) , tötet er nach der erfolgreichen Geldübergabe dennoch eines der beiden Kinder und setzt die Familien dem lebenslangen Druck aus, er könne jederzeit wieder zuschlagen.
Carl Mørcks (Familien-) Beziehungen sind immer noch chaotisch und ungeklärt, ihn belasten auch immer noch die Vorkommnisse, bei denen sein Kollege Hardy gelähmt worden ist. Hardy wohnt inzwischen bei Carl und diese Situation trägt nicht zu dessen Entspannung und Erleichterung bei.
Gleichzeitig erscheinen seine beiden Mitarbeiter im Dezernat Q für ungelöste Fälle auch immer rätselhafter: Wer ist Assad wirklich und Rose wird zu ihrem Alter Ego Yrsa – eine erfundene Zwillingsschwester, die es gar nicht gibt. Lose Enden, die auch in Erlösung nicht zusammengefügt werden.
Die Fäden des Falles hingegen werden mit Hilfe aller jedoch meisterlich zusammengeknüpft, die Ermittlungsschritte sind schlüssig, die Gegebenheiten, die den Beteiligten zu Hilfe kommen, nicht zu sehr vom Zufall bestimmt. Hier wird logisch gedacht, gründlich recherchiert und kombiniert, eine Oase in einer Krimilandschaft, die zu oft von Deus Ex Machina Auflösungen bestimmt wird. Dazu kommen die passenden Prisen Action und humorvolle (Selbst-) Ironie der Protagonisten, so dass sich Erlösung zu einem spannenden ganzen zusammenfügt. Zu den Stärken Jussi Adler Olsens zählt die Gestaltung eines Showdowns auf den letzten Seiten, bei dem man trotz Wissen um Täter und Auflösung mitfiebern und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Gelungener dritter Fall, weiter bitte!

Jussi Adler Olsen, Erlösung. dtv, München 2011.

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