Sunday, March 10, 2013

Tess Gerritsen - Sag niemals stirb


Schauplatz Vietnam: Viele Jahre, nachdem Wild Bill Maitland bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz verschollen ist, macht sich Wilone Maitland (Willy) auf die Suche nach ihrem Vater. Dabei trifft sie zunächst auf eine Mauer des Schweigens, dann scheint man aktiv verhindern zu wollen, dass sie in dieser Sache voran kommt. Sie trifft bei ihrer Suche auf Guy Barnard, der ihr Hilfe anbietet, wobei seine Gründe zunächst auch undurchsichtig sind. Obwohl Zeugen ermordet werden und auch auf Willy selbst Anschläge verübt werden, gibt sie die Suche nicht auf...

Sag niemals stirb erschien bereits 1996, lange vor der erfolgreichen Jane-Rizzoli-&-Maura-Isles-Reihe von Tess Gerritsen, und ist damit wohl zu ihrem Frühwerk zu rechnen. Der Roman wird als Thriller bezeichnet, aber die Anteile an sogenannten romantischen Momenten sind relativ hoch. Das funktioniert nur mäßig. Das Verhalten der beiden Protagnisten und ihre Beziehung wirken steif und unbeholfen, Willys Ablehnung der männlichen "Retter und Beschützer"-Figur Guy, die wohl als weibliche Stärke gemeint ist, wirkt gekünstelt und unglaubhaft. Er dagegen rennt ihr bis zur Lächerlichkeit hinterher. Natürlich lösen sie das Rätsel um Willys Vater erst, als sie sich zusammentun.
Vermutlich bietet der Roman einige Einblicke in die verkrusteten Strukturen Vietnams und die Agenda der Amerikaner auch nach dem Krieg. Das mochte mich thematisch leider nicht zu fesseln. Zusammen mit den schwachen Charakteren muss ich sagen, dass dieser Roman von Gerritsen mich nicht begeistern konnte.

Tess Gerritsen, Sag niemals stirb. Lagato Verlag 2011.

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