Saturday, January 10, 2015

James Dashner - Die Auserwählten im Labyrinth

Die Auserwählten - Im Labyrinth von James Dashners ist der erste Band der Maze Runner Trilogie. Er wurde 2014 von Wes Ball verfilmt.

Der Protagonist Thomas findet sich mit weitreichendem Gedächtnisverlust in einer Gruppe von Jugendlichen wieder, die auf einer abgeschlossenen Lichtung in der Mitte eines großen Labyrinths wohnen. Vor allem nachts bewegen sich in den Gängen des Labyrinths gefährliche Wesen, halb Tier, halb Maschine, die die Jungen bedrohen. Auf der Lichtung hat sich ein gut organisiertes Sozialleben entwickelt, alle haben ihre Aufgaben. Eine Gruppe, die Läufer, suchen jeden Tag im Labyrinth nach einem Ausweg, denn trotz fehlender konkreter Erinnerungen wollen die Jungen in ihre Heimat zurück. Mit Thomas' Ankunft werden Geschehnisse in Gang gesetzt, die diese Flucht noch dringlicher machen, denn das Labyrinth wird immer bedrohlicher. Zusammen mit der ebenfalls neu angekommenen Teresa, dem einzigen Mädchen in der Gruppe, entwickeln sie einen Fluchtplan.

Der Beginn des Romans ist spannend und packend, das Setting ungewöhnlich und man ist gespannt, was hinter all den Geheimnissen steckt. Doch schon bald hat man als Leser das Gefühl, zusammen mit Thomas mit Absicht im Unklaren gelassen zu werden. Die Übrigen Jugendlichen halten Informationen zurück, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Grund gibt. Andere Informationen fallen praktischerweise in den passenden Momenten vom Himmel, bzw. Thomas einfach wieder ein, er erinnert sich oder begreift just im richtigen Moment irgendeinen Zusammenhang. Deus ex machina. Ständig und immer wieder.
Die anderen Jungen scheinen oft willkürlich zu handeln, ihre Beweggründe bzw. Charaktereigenschaften bleiben unklar und konturenhaft. Selbst der Protagonist wächst einem nicht wirklich ans Herz, er wirkt fremdgesteuert durch seine plötzlich auftauchenden Erinnerungen. Die oft angedeutete Schuldfrage - warum sind die Jungen überhaupt in dem Labyrinth, in dem Experiment, gefangen? - wird auch im Showdown nicht überzeugend geklärt. Vielmehr Wert wird da auf den Cliffhanger gelegt, denn im Epilog wird klar, die Gruppe wird weiterkämpfen müssen und hat nicht die Freiheit erlangt. 

Mich konnte James Dashners Roman nicht überzeugen, der Plot und die Charakterzeichnung haben massive Schwächen, die das interessante Setting und einige gute Ideen nicht ausgleichen können. 

James Dashner, Maze Runner. Die Auserwählten im Labyrinth. Silberfisch 2011.

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